Historie

Rommerscheider Hof (denkmalgeschützt)
Erste Erwähnungen
Am 24.12.1335 schenkte eine Jungfrau Clara dem Orden (vermutlich den Johannitern in Herrenstrunden) ihr ganzes Hab und Gut und wurde daraufhin für die Krankenpflege in den Orden aufgenommen. Sie erhielt jährlich u.a. vier Malter Korn aus den Gütern zu Rommerscheid.
Am Hofgericht im Gladbacher Fronhof wird bei einer Verhandlung am 23.1.1345 als Schöffe ein Gottschalk von Rommerscheid genannt.
Rommerscheider Hof
Hinter der Kirche versteckt liegt die Keimzelle von Rommerscheid, der alte Rommerscheider Hof, das möglicherweise älteste Fachwerkhaus in Bergisch Gladbach. Erstmals erwähnt wurde der Rommerscheider Hof im Jahr 1510. Damals wurde der im Besitz der Johanniter-Kommende Herrenstrunden (heute Malteser Komturei) befindliche Hof für 24 Jahre vom Komtur Nikolaus Stolz an Johann von Dorpen in Pacht gegeben.
Wilhelm von Büchel war Pächter auf dem Rommerscheider Hof, als nach Aufhebung der Kommende im Jahr 1806 der Hof Staatsdomäne geworden war. Sein Pachtvertrag wurde 1809 auf zwölf Jahre erneuert und glitt damit in die preußische Zeit hinein. Nach mehrmaligen Verlängerungen verkaufte die Regierung in Köln am 5.1.1832 zur Enttäuschung Büchels den Hof an den Landwirt Adolf Wild aus Kotten.
Historische Straßen nach und durch Rommerscheid
Die alte Wipperfürther Straße (B506) war vor dem Jahr 1000 eine Heerstraße. Um etwa 1180 wurde die Straße ausgebaut. Von der Wipperfürther Straße zweigte in Hebborn die alte Cöllenstraße ab. Sie führte über Irlenfeld, an Rommerscheid vorbei, zur Johanniter Komturei in Herrenstrunden. Noch heute besteht der tiefe Hohlweg im Wald nach Herrenstrunden.
Vor dem Ausbau der Straße durch das Strundetal (1848) von Dombach nach Herrenstrunden (Kürtener Straße) wurden täglich 100 bis 120 Fahrzeuge in Herrenstrunden gezählt, die den Weg von Herrenstrunden an Rommerscheid vorbei nach Hebborn benutzten. Unter anderem brachten die vier Pulvermühlen bei Gut Schiff ihre Fracht auf diesem Weg bis nach Holland, Belgien und Frankreich. Nach dem Ausbau der Straße durch das Strundetal wurde die Cöllenstraße weniger benutzt und verlor an Bedeutung.

Vorderansicht des Rommerscheider Hofes

Hohlweg zwischen Herrenstrunden und Rommerscheid