Geologische Besonderheiten

Rund um Rommerscheid wurde ein geologischer Lehrpfad angelegt. Warum ausgerechnet hier?

Vor 400 Millionen Jahren Lag Europa südlich des Äquators und das Bergische Land an der Südküste eines riesigen Kontinents. Es herrschten tropische Klimabedingungen. In einem von Inseln durchsetzten Flachmeer wuchsen Korallen. Es enstanden mächtige Riffe.
Später wurden diese Ablagerungen über den Meeresspiegel angehoben, gefaltet und gegeneinander verschoben. Seitdem sind die ehemals horizontalen Ablagerungen um 40 bis 60 Grad gekippt.

Während der Eiszeit, die vor etwa 2,5 Millionen Jahren begann und vor ca. 15000 Jahren zu Ende ging, fegten starke Stürme durch die vegetationsarme Landschaft der Kölner Bucht. Sie trugen feinkörnigen Staub bis in die Schlade und auf die Höhen von Rommerscheid. Der Staub setzte sich hier als fruchtbarer Löß ab.

Die Besonderheit: Durch den langjährigen Abbau von Kalkstein im Schladetal, vor allem im 19. Jahrhundert, liegen die Gesteinsschichten und Ablagerungen hier offen wie ein Buch.

Ein Schnitt durch eine derartige Ablagerung ist im Turmzimmer der Kirche St. Engelbert in Rommerscheid ausgestellt.
Während der Ausschachtungsarbeiten für eine neue Wohnanlage im Schladetal im Herbst 2016 waren die Gesteinsschichten und Ablagerungen deutlich zu erkennen. (Bild links).

In der Schlade gefundene Lössschnecken. Alter der Lössschnecken nach C14: 21080 Jahre (+ – 230 Jahre). Die Schnecken wurden mit dem Löss aus dem Rheintal durch Westwinde angeweht.

Vollständig erhaltener Armfüßler